Verwoben

Mono no Aware ist eine japanische Redewendung für das Bewusstsein der Vergänglichkeit oder auch für die Seele der Dinge. Im Mittelpunkt der Serie „Verwoben“ stehen Pflanzen, Gräser und Algen, die in ihrer Bewegung zu wogen und zu schweben scheinen und die für den Künstler Gerd Menia alle beseelt sind. In diesem Sinne könnte man die Serie der Grasstücke auch als psychedelisch bezeichnen. Blätter öffnen sich dem Licht, so wie wir Menschen Zeit unseres Lebens auf der Suche nach einer tiefen Erkenntnis sind. Beim Blick ins Unbewusste tritt Verdrängtes und Unsichtbares zutage. Die künstlerischen Arbeiten sind von einem meditativen Charakter gekennzeichnet. Sie werden durch ältere Kohlearbeiten ergänzt.

Die Autorin Daniela Egger schreibt:

Gerd Menia nimmt sich in seiner Arbeit “Verwoben“ einen Mikrokosmos vor, sein imaginäres Vergrößerungsglas taucht ein in das Dickicht einer simplen Wiese, wie wir sie vor unseren Haustüren finden. Ihre Verdichtung, ihr Verwobensein und ihr pulsierendes Leben werden sichtbar, weil mit feinen Tuschzeichnungen freigelegt wird, was die Grenzen ausmacht, wo das feine Dazwischen liegt. 

Fotos: Herwig Cizek

https://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/ausstellung/gerd-menia-verwoben-ausstellung-in-schwarzach

Impressionen

zur Ausstellung im MAG3 in Wien

Gerd Menia „seagrass“, Tusche auf Leinwand, 200x100cm, 2020

Mystery Nudes / Lying Portraits

Ausstellung 2020

Vernissage am 7. März 2020

Mystery Nudes

Vor Jahren als Tuscheskizzen entstanden, habe ich die Pinselzeichnungen von damals weiterentwickelt und neu interpretiert. Die Zeichnungen variieren, von subtil konstruierten Posen zu völlig frei assoziierten Figuren, die manchmal zu tanzen oder zu wogen scheinen.
Es geht um eine gewisse Leichtigkeit in der Zeichnung, die nicht selten sarkastisch überhöht ist. Gibt es gar einen „Kippenberger Effekt“? Man weiß es nicht. Mysteriös.

Lying Portraits

Die liegenden oder lügenden Portraits, je nach Deutung des engl. Wortes, erinnern an die liegenden Buddha Darstellungen aus dem indisch chinesischen Raum.
Durch die liegende Position verändert sich der individuelle Ausdruck der Portraitierten und entrückt sich unserer gewohnten Sehweise.

Gerd Menia