Mono no Aware ist eine japanische Redewendung für das Bewusstsein der Vergänglichkeit oder auch für die Seele der Dinge. Im Mittelpunkt der Serie „Verwoben“ stehen Pflanzen, Gräser und Algen, die in ihrer Bewegung zu wogen und zu schweben scheinen und die für den Künstler Gerd Menia alle beseelt sind. In diesem Sinne könnte man die Serie der Grasstücke auch als psychedelisch bezeichnen. Blätter öffnen sich dem Licht, so wie wir Menschen Zeit unseres Lebens auf der Suche nach einer tiefen Erkenntnis sind. Beim Blick ins Unbewusste tritt Verdrängtes und Unsichtbares zutage. Die künstlerischen Arbeiten sind von einem meditativen Charakter gekennzeichnet. Sie werden durch ältere Kohlearbeiten ergänzt.
Die Autorin Daniela Egger schreibt:
Gerd Menia nimmt sich in seiner Arbeit “Verwoben“ einen Mikrokosmos vor, sein imaginäres Vergrößerungsglas taucht ein in das Dickicht einer simplen Wiese, wie wir sie vor unseren Haustüren finden. Ihre Verdichtung, ihr Verwobensein und ihr pulsierendes Leben werden sichtbar, weil mit feinen Tuschzeichnungen freigelegt wird, was die Grenzen ausmacht, wo das feine Dazwischen liegt.
Fotos: Herwig Cizek
https://www.kulturzeitschrift.at/kritiken/ausstellung/gerd-menia-verwoben-ausstellung-in-schwarzach